David Geringas setzt in schöner Mischung auf Temperament und Intelligenz, weiß genau zu phrasieren und gekonnt zu dynamisieren
Wahr sein, echt sein: David Geringas und Ian Fountain haben sich Hindemiths künstlerische Maxime zu eigen macht und musizieren dessen Frühwerke für Violoncello mit und ohne Klavier mit Spielfreude und ohne Sentimentalitäten. Geringas setzt in schöner Mischung auf Temperament und Intelligenz, weiß genau zu phrasieren und gekonnt zu dynamisieren. Überhaupt die rhythmische Markanz: Das Duo bleibt nicht nur stets präzise und selbst in virtuosen Läufen gekonnt gleichmäßig, ohne dabei in starre Motorik zu verfallen, vor allem gelingt es beiden immer wieder, voller Temperament und (ungestümer) Kraft den zumeist unsentimentalen und energiegeladenen Charakter dieser Musik zu treffen. Es ist eine angenehme Natürlichkeit, die diese Aufnahme auszeichnet und nicht nur der kühnen Solosonate Frische und Lebendigkeit verleiht, ohne dass die musikalische Intelligenz geopfert wird – auch wenn nur Hindemith auf Dauer schon schwere Kost ist.