Die fünf Streicher spielen mit wunderbarer Entschlossenheit, etwa wenn die beiden Cello-Stimmen im Kopfsatz den kurzen Melodiefetzen mit knurrigem Legato begegnen oder wenn der dritte Satz mit einem rüstigen Pizzicato eröffnet wird und sich nachher die Musiker gegenseitig die Impulse zuwerfen. (…) Geringas und die vier Gringolts spielen das mit Verve und Akribie, mit Zunder und Umsicht. Entschlossen Kontinuierlich gewinnt die Renaissance von Walter Braunfels, dem von den Nazis Verschmähten und anschließend Vergessenen, an Fahrt. Jetzt haben David Geringas und das Gringolts-Quartett sein Streichquintett op. 63 aufgenommen, ein Werk, das der Komponist ursprünglich als Quartett konzipiert und mitten im Schaffensprozess 1944 als „das hoffentlich beste meiner bisherigen Kammermusik“ charakterisiert hat. Die fünf Streicher spielen mit wunderbarer Entschlossenheit, etwa wenn die beiden Cello-Stimmen im Kopfsatz den kurzen Melodiefetzen mit knurrigem Legato begegnen oder wenn der dritte Satz mit einem rüstigen Pizzicato eröffnet wird und sich nachher die Musiker gegenseitig die Impulse zuwerfen. In eine andere Welt führt das Adagio, ein Satz mit variierten Violinsoli: Tiefe Ruhe, sanfte Wogen – so gespielt wirkt diese Musik herrlich entrückt. Das Finale bildet zu Beginn einen markanten Gegensatz zum brüchigen, rhythmisch kühnen Scherzo, bevor sich muntere Spiellaune breitmacht. Geringas und die vier Gringolts spielen das mit Verve und Akribie, mit Zunder und Umsicht. Als 25-minütige Zugabe enthält die CD Strauss‘ „Metamorphosen“, von ursprünglich 23 auf nunmehr sieben Streicher reduziert. Verstärkt um Dariusz Mizera und Ryszard Groblewski, endet dieses Septett zu einem geschlossenen, gleichmäßig fließenden und sich verändernden Klang, fernab jeder Süße, unter der dieses Werk bisweilen zu leiden hat.