1976, zum 70. Geburtstag von Paul Sacher – Schweizer Dirigent, Förderer und Interpret neuer Musik – veranlasste Mstislav Rostropowitsch zwölf der bedeutensten Komponisten der Gegenwart, eine Komposition für Violoncello über das Thema eS A C H E Re zu schreiben. 1994 liegt die Weltersteinspielung dieser Werke, gespielt von David Geringas – selbst Schüler von Rostropowitsch – und seiner preisgekrönten Meisterklasse vor. Neben der Wiederentdeckung alter Musik und der Erforschung ihrer musikalischen Aufführungspraxis hat Paul Sacher sich besonders um die Musik des 20. Jahrhundert verdient gemacht. Die 1986 gegründete Paul Sacher Stiftung Basel ist mit ihren umfangreichen Sammlungen zu einer der bedeutendsten Forschungszentren der Neuen Musik geworden. Die mit Paul Sacher befreundeten Komponisten B. Britten, Ch. Hallfter, H.W. Henze, C. Beck, H. Holliger, H. Dutilleux, W. Lutoslawski, W. Fortner, K. Huber, L. Berio, A. Ginastera und P. Boulez thematisierten in den hier vorliegenden Kompositionen gemeinsam den Namen Sacher. Sie schufen damit ein Werk, daß die verschiedensten Kompositionsweisen und Aspekte der Neuen Musik der 70er Jahre kontrastreich demonstriert. Der Reiz liegt dabei nicht nur in den einzelnen Kompositionen, sondern gerade in der zyklischen Zusammenstellung. Mstislav Rostropowitsch, der den Anstoß zu diesem Werk anläßlich des 70. Geburtstages Paul Sachers gab, spielte im Mai 1976 die Uraufführung in der Züricher Tonhalle. David Geringas, einst Meisterschüler von Rostropowitsch am Moskauer Konservatorium, war seit 1980 Professor für Violoncello an der Lübecker Musikhochschule. Preise aus aller Welt dokumentieren das außergewöhnlich hohe Niveau seiner Celloklasse. Geringas und seine Schüler erarbeiteten sich diesen äußerst schwierigen Zyklus ohne jegliche Vorbilder. Die Weltersteinspielung ist hier in einer spannungsvollen, technisch und musikalisch herausragenden Form gelungen.